ARBEITSKREIS RECHTSIKONOGRAPHIE

 

1.) 70 Teilnehmende bei Netzwerktagung „Rechtsikonographie und Rechtssprache“ am 4. bis 6. April 2024

Die Tagung des Arbeitskreises Rechtsikonographie fand erstmals im hybriden Format statt. Insgesamt nahmen etwa 70 Interessierte aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Schweiz und Slowenien daran teil. Ein Tagungsband ist geplant.

Ein ausführlicher Tagungsbericht ist in Vorbereitung und soll bald online gestellt werden. Die nachfolgende Tagung soll im Frühjahr 2026 in Wittenberg stattfinden.

 

Hier das Programm der vergangenen Tagung:

 

Tagung des Arbeitskreises Rechtsikonographie

 

„Rechtsikonographie und Rechtssprache“

– In memoriam Clausdieter Schott (1936-2023) –

 

4. bis 6. April 2024 in Heidelberg

 

Tagungsorganisation:   Prof. Dr. Andreas Deutsch und Prof. Dr. Heiner Lück

Tagungsort:   Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg

 

Geplantes TAGUNGSPROGRAMM

 

Donnerstag, 4. April 2024

 

10.30 Uhr Begrüßung

 

10.45 Uhr Prof. Dr. Christa Bertelsmeier-Kierst, Marburg:

Zur Bildfunktion in mittelalterlichen Rechtshandschriften

 

11.15 Uhr  Prof. Dr. Dr. h.c. Gernot Kocher, Graz/Österreich:

„sine manu vel consensum“ – Die Rolle der Hand im mittelalterlichen Rechtsleben

 

[Mittagspause]

 

14.00 Uhr  Prof. Dr. Borut Holcman, Maribor/Slowenien:

Zur Rolle des Sachsenspiegels im slowenischen Rechtsraum

 

14.30 Uhr Prof. Dr. Gerhard Lingelbach, Jena:

Über die Rechtssprache in thüringischen Rechtsdenkmalen

 

15.00 Uhr  Prof. Dr. Angelo Garovi, Bern/Schweiz:

Rechtlich bedeutsame Ortsnamen rund um Luzern und die Abbildungen der Luzerner Chronik von Diebold Schilling

 

15.30 Uhr Kaffeepause

 

16.00 Uhr  Prof. Dr. Stefania Gialdroni/Dr. Chiara Lo Giudice, Padova/Italien:

Places, Spaces and Iconographies of Commercial Justice in the Hanseatic Cities

 

16.30 Uhr  Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Wacke, Köln:

Der junge Tobias auf weiter Wanderschaft, begleitet vom zunächst unerkannten Erzengel Raphael. Zum Prachtgemälde von Francesco Botticini (ca. 1470 oder 1480)

 

 

18.00 Uhr  Besuch der Universitätsbibliothek Heidelberg – „800 Jahre Sachsenspiegel“ [separate Anmeldung erforderlich]

Grußwort von Bibliotheksdirektor Dr. Jochen Apel, Präsentation der Heidelberger Sachsenspiegel-Bilderhandschrift mit Dr. Karin Zimmermann, Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen

 

 

Freitag, 5. April 2024

 

09.15 Uhr Prof. Dr. Wolfgang Sellert, Göttingen:

Justiz- und Juristenschelte – ikonographisch

 

09.45 Uhr Prof. Dr. Karl Härter, Frankfurt a.M.:

Visualisierung und Repräsentation von Stätten der Strafjustiz im südhessischen Raum in frühneuzeitlichen Karten und Einblattdrucken

 

10.15 Uhr Kaffeepause

 

11.00 Uhr  Markus Klein, Krefeld:

Sigillo coronatur Iustitia – zum Bildprogramm auf juristischen Siegeln der Neuzeit

 

11.30 Uhr  Prof. Dr. Andrzej Gulczyński, Poznań/Polen:

                  Zur Präsentation frühneuzeitlicher Rechtsdarstellungen im Museum

 

[Mittagspause]

 

14.15 Uhr  Prof. Dr. Barbara Dölemeyer, Bad Homburg v.d. Höhe:

Denkmäler des demokratischen Aufbruchs – zwischen Vormärz und 1848

 

14.45 Uhr Prof. Dr. Dr. h.c. Willi Brauneder, Wien:

Parlamentsarchitektur und Verfassung

 

15.15 Uhr Kaffeepause

 

16.00 Uhr  Prof. Dr. Wolfgang Schild, Bielefeld:

Die Bilderserie „Lebenserinnerungen des Dr. jur. Schulze“ (1965-1967) von Werner Tübke

 

16.30 Uhr  Laura Glötter, Heidelberg:

Der Gerichtssaal als Atelier: Eine Analyse der ‚Gerichtszeichnung‘ am Beispiel des Comickünstlers François Boucq als Dokumentarist des Charlie Hebdo-Prozesses

 

17.00 Uhr Clausdieter Schott – Worte des Gedenkens“ (Moderation Prof. Dr. Heiner Lück)

 

 

Samstag, 6. April 2024

 

Exkursion entlang der Bergstraße mit Prof. Dr. Karl Härter (Bitte Fahrgemeinschaften bilden!)

10 Uhr Heppenheim (Gerichtsstätte Landberg mit Centlinde und Streitstein, Marktplatz und Rathaus mit Prangersteinen; Steinurkunde Kirchspiel von 805 in St. Peter; Amtshof mit Kurfürstensaal).

Nachmittags Gerichtsstätte Heiligenberg oberhalb Seeheim-Jugenheim mit historischer Centlinde, Klosterruine und Grabmal Battenberg,

sowie Pfungstädter Galgen.

 

 

2.) Neuer „Signa Iuris“-Band erschienen

Im Juni 2024 erschien ein neuer Band von „Signa Iuris – Beiträge zur Rechtsikonographie, Rechtsarchäologie und Rechtlichen Volkskunde“:

Signa Iuris 20 (2024):

Colin Frank, Al levende dinkscal men unthoveden: Das Tier und seine Einordnung im Sachsenspiegel. Der Band liefert einen detaillierten Überblick über die Rolle der Tiere im Sachsenspiegel (um 1224/35), dem bedeutendsten Rechtsbuch des deutschen Mittelalters. Die Berliner Dissertation erscheint in Signa Iuris mit einem umfangreichen Bildanhang.

Mehr zu Signa Iuris und zum Inhalt der vorangegangenen Bände finden Sie hier.

 

3.) Trauer um Clausdieter Schott

Der Arbeitskreis Rechtsikonographie trauert um

Prof. Dr. Clausdieter Schott

der am 17. Juli 2023 im Alter von 86 Jahren verstarb.

Clausdieter Schott wirkte seit 1973 als Professor für Rechtsgeschichte und Privatrecht, zunächst in Freiburg im Breisgau, dann ab 1975 bis zu seiner Emeritierung 2004 als Ordinarius an der Universität Zürich. Er war Leiter der von Karl S. Bader gegründeten „Forschungsstelle für Rechtsgeschichte“ und von 1980 bis 1992 auch Leiter des „Rechtswissenschaftlichen Seminars“. Von 1992 bis 1994 amtierte er als Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Er war Mitbegründer der seit 1979 erscheinenden Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte und Mitherausgeber der Reihe Signa Iuris. Schotts Forschungsinteressen waren vielfältig, hervorzuheben sind seine Untersuchungen zu den germanischen Stammesrechten und den mittelalterlichen Rechtsbüchern. Als Anerkennung für seine Leistungen bei der Edition und Kommentierung der Sachsenspiegel-Ausgaben erhielt er 2018 den Eike-von-Repgow-Preis der Stadt Magdeburg. Besonderes Interesse hatte Schott auch an der Rechtssprache und der Rechtsikonographie, wozu er bis zuletzt forschte. Schott war Mitbegründer des Arbeitskreises, lenkte und begleitete die Aktivitäten des Kreises bis zu seinem Tod.

 

 

 

 

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