ARBEITSKREIS RECHTSIKONOGRAPHIE
1.) Geplante Netzwerktagung
„Rechtsikonographie und Rechtssprache“ am 4. bis 6. April 2024
Die nächste Tagung des Arbeitskreises
Rechtsikonographie soll unter dem Titel „Rechtsikonographie und Rechtssprache“ am 4. und 5. April 2024 in
Heidelberg stattfinden. Für den 6. April ist eine
rechtshistorische Exkursion angedacht.
Das Kolloquium soll an die alten Traditionen des Arbeitskreises
anknüpfen: Es geht um eine Präsentation aktueller Forschungen oder interessanter
Themen in lockerer Atmosphäre. Jeder zahlt für sich selbst. Es wird kein
Tagungsbeitrag erhoben. Gäste sind herzlich willkommen! Eine Teilnahme ist aber
nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Das geplante Programm der Tagung finden
Sie hier:
Tagung des Arbeitskreises
Rechtsikonographie
„Rechtsikonographie
und Rechtssprache“
– In memoriam
Clausdieter Schott (1936-2023) –
4. bis 6. April 2023 in Heidelberg
Tagungsorganisation: Prof. Dr. Andreas Deutsch
und Prof. Dr. Heiner Lück
Tagungsort: Vortragssaal der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg
Geplantes TAGUNGSPROGRAMM
Donnerstag,
4. April 2023
10.30 Uhr Begrüßung
10.45 Uhr Prof. Dr. Christa Bertelsmeier-Kierst,
Marburg:
Zur
Bildfunktion in mittelalterlichen Rechtshandschriften
11.15 Uhr Prof. Dr. Dr. h.c. Gernot Kocher,
Graz/Österreich:
„sine
manu vel consensum“ – Die
Rolle der Hand im mittelalterlichen Rechtsleben
[Mittagspause]
14.00 Uhr Prof. Dr. Borut Holcman,
Maribor/Slowenien:
Zur
Rolle des Sachsenspiegels im slowenischen Rechtsraum
14.30 Uhr Prof.
Dr. Gerhard Lingelbach, Jena:
Über
die Rechtssprache in thüringischen Rechtsdenkmalen
15.00 Uhr Prof.
Dr. Angelo Garovi, Bern/Schweiz:
Rechtlich
bedeutsame Ortsnamen rund um Luzern und die Abbildungen der Luzerner Chronik
von Diebold Schilling
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Prof.
Dr. Stefania Gialdroni/Dr. Chiara Lo Giudice, Padova/Italien:
Places, Spaces and Iconographies of Commercial Justice
in the Hanseatic Cities
16.30 Uhr Prof.
Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Wacke, Köln:
Der
junge Tobias auf weiter Wanderschaft, begleitet vom zunächst unerkannten
Erzengel Raphael. Zum Prachtgemälde von Francesco Botticini
(ca. 1470 oder 1480)
18.00 Uhr Besuch
der Universitätsbibliothek Heidelberg – „800 Jahre Sachsenspiegel“ [separate
Anmeldung erforderlich]
Grußwort
von Bibliotheksdirektor Dr. Jochen Apel, Präsentation
der Heidelberger Sachsenspiegel-Bilderhandschrift mit Dr. Karin Zimmermann, Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen
Freitag,
5. April 2023
09.15 Uhr Prof.
Dr. Wolfgang Sellert, Göttingen:
Justiz-
und Juristenschelte – ikonographisch
09.45 Uhr Prof.
Dr. Karl Härter, Frankfurt a.M.:
Visualisierung
und Repräsentation von Stätten der Strafjustiz im südhessischen Raum in
frühneuzeitlichen Karten und Einblattdrucken
10.15 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Markus
Klein, Krefeld:
Sigillo coronatur Iustitia – zum Bildprogramm auf juristischen Siegeln der
Neuzeit
11.30 Uhr Prof.
Dr. Andrzej Gulczyński, Poznań/Polen:
Zur
Präsentation frühneuzeitlicher Rechtsdarstellungen im Museum
[Mittagspause]
14.15 Uhr Prof.
Dr. Barbara Dölemeyer, Bad Homburg v.d. Höhe:
Denkmäler
des demokratischen Aufbruchs – zwischen Vormärz und 1848
14.45 Uhr Prof.
Dr. Dr. h.c. Willi Brauneder, Wien:
Parlamentsarchitektur
und Verfassung
15.15 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Prof.
Dr. Wolfgang Schild, Bielefeld:
Die
Bilderserie „Lebenserinnerungen des Dr. jur. Schulze“ (1965-1967) von Werner Tübke
16.30 Uhr Laura Glötter, Heidelberg:
Der
Gerichtssaal als Atelier: Eine Analyse der ‚Gerichtszeichnung‘ am Beispiel des
Comickünstlers François Boucq als Dokumentarist des
Charlie Hebdo-Prozesses
17.00 Uhr „Clausdieter Schott – Worte des Gedenkens“
(Moderation Prof. Dr. Heiner Lück)
Samstag,
6. April 2023
Exkursion
entlang der Bergstraße mit
Prof. Dr. Karl Härter (Bitte Fahrgemeinschaften bilden!)
► 10 Uhr Heppenheim (Gerichtsstätte Landberg
mit Centlinde und Streitstein, Marktplatz und Rathaus mit Prangersteinen; Steinurkunde Kirchspiel von 805 in St.
Peter; Amtshof mit Kurfürstensaal).
► Nachmittags
Gerichtsstätte Heiligenberg oberhalb
Seeheim-Jugenheim mit historischer Centlinde,
Klosterruine und Grabmal Battenberg,
► sowie Pfungstädter Galgen.
Vorherige
Anmeldung:
Interessierte wenden sich bitte an Prof. Dr. Andreas Deutsch (drw at hadw-bw.de).
2.) Trauer um Clausdieter Schott
Der Arbeitskreis Rechtsikonographie trauert um
Prof. Dr. Clausdieter Schott
der am 17. Juli 2023 im Alter von 86 Jahren verstarb.
Clausdieter Schott wirkte
seit 1973 als Professor für Rechtsgeschichte und Privatrecht, zunächst in
Freiburg im Breisgau, dann ab 1975 bis zu seiner Emeritierung 2004 als
Ordinarius an der Universität Zürich. Er war Leiter der von Karl S. Bader
gegründeten „Forschungsstelle für Rechtsgeschichte“ und von 1980 bis 1992 auch
Leiter des „Rechtswissenschaftlichen Seminars“. Von 1992 bis 1994 amtierte er
als Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Er war Mitbegründer der seit
1979 erscheinenden Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte und Mitherausgeber
der Reihe Signa Iuris. Schotts Forschungsinteressen
waren vielfältig, hervorzuheben sind seine Untersuchungen zu den germanischen
Stammesrechten und den mittelalterlichen Rechtsbüchern. Als Anerkennung für
seine Leistungen bei der Edition und Kommentierung der Sachsenspiegel-Ausgaben
erhielt er 2018 den Eike-von-Repgow-Preis der Stadt
Magdeburg. Besonderes Interesse hatte Schott auch an der Rechtssprache und der
Rechtsikonographie, wozu er bis zuletzt forschte. Schott war Mitbegründer des
Arbeitskreises, lenkte und begleitete die Aktivitäten des Kreises bis zu seinem
Tod.
3.) Neuer „Signa Iuris“-Band erschienen
Im
Januar 2023 erschien ein neuer Band von „Signa Iuris
– Beiträge zur Rechtsikonographie, Rechtsarchäologie und Rechtlichen
Volkskunde“:
Signa Iuris 19 (2023):
Franz Gut, Die Guillotinen und ihre
Scharfrichter in der Schweiz bis zum Ende der zivilen Todesstrafe. Der Band liefert einen
detaillierten Überblick über die Anwendung der Guillotine als
Hinrichtungsinstrument in der Schweiz – vom frühen 19. Jahrhundert bis zur
letzten Enthauptung mit einer Guillotine im Jahr 1940. Das Buch schildert u.a.
den öffentlichen Streit um die Anwendung der Guillotine, die Schwierigkeiten
beim Bau verschiedener Exemplare, die Kooperation der Kantone bei der Nutzung
der Geräte und die teils erheblichen Schwierigkeiten, einen Vollstrecker zu
finden. Zudem werden die Scharfrichter porträtiert und ihr Schicksal
dargestellt. Der in weiten Teilen aus bislang unausgewerteten
Archivalien erarbeitete Band wird durch mehrere Tabellen und meist farbige
Abbildungen abgerundet.
Mehr
zu Signa
Iuris und zum Inhalt der vorangegangenen
Bände finden Sie hier.
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